Mutter Courage und ihre Kinder (muttercourage1718)
Foto: Thomas Langer

Mutter Courage und ihre Kinder

von Bertolt Brecht
Musik: Paul Dessau
Brechen Gewalt und Krieg aus, so geht es nicht immer nur um Macht und Ideologie – Kriege sind für einige auch ein lukratives Geschäft. Diese Tatsache greift Bertolt Brecht in seinem Klassiker „Mutter Courage und ihre Kinder“ auf, der am Stadttheater Fürth mit Michaela Domes in der Titelrolle und in der Regie von Werner Bauer, der mit der „Luther“ Uraufführung sein erfolgreiches Fürth-Debüt gegeben hat, neu inszeniert wird. Brecht schrieb seine mit Anspielungen auf den Nationalsozialismus gespickte Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg im schwedischen Exil 1938/39 auch als Warnung an die skandinavischen Länder vor dem beginnenden Zweiten Weltkrieg. Das Stück erzählt den Lebensweg der Marketenderin Anna Fierling, genannt „Mutter Courage“, einer Frau voller Geschäftssinn, Überlebenswillen, Schlagfertigkeit und Kraft. Die Courage zieht in den Wirren des Krieges mit ihrer stummen Tochter und zunächst auch mit ihren beiden Söhnen stets im Gefolge verfeindeter Truppen durch Europa. Sie versorgt die Soldaten mit Waren und hält mit ihren Geschäften die Familie über Wasser. Sie zieht ihren Profit aus dem Krieg – ganz nach ihrer Überzeugung „der Krieg nährt seine Leute besser“. Doch der Preis ist hoch; nach und nach verliert sie ihre Kinder an die Grauen des Krieges, den sie selbst gefördert hat. Brecht zeichnet mit „Mutter Courage“ ein hochaktuelles Bild einer entmenschlichten Gesellschaft als Folge von Krieg, Not und Gewalt. Auch heute noch müssen Menschen wie Mutter Courage von Land zu Land ziehen und Verlust auf Verlust erfahren, weil „die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden“.
Königstraße 116 Fürth 90762

Produktion Stadttheater Fürth

Inszenierung: Werner Bauer
Musikalische Leitung: Norbert Nagel
Bühne: Marlen von Heydenaber
Kostüme: Kaja Fröhlich-Buntsel

mit Rainer Appel, Frerk Brockmeyer, Michaela Domes, Ulrike Fischer, Alexander Höchst, Paul Kaiser, Theresa Martini, Frank Watzke, Benedikt Zimmermann